Das Hintergrundbild

Konzeption

Stand: April 2021

Die bestehende Konzeption wird von den ErzieherInnen kontinuierlich überarbeitet.

Vorwort

 Liebe Eltern, Liebe Leserinnen und Leser,

herzlichen Dank für euer Interesse an unserer „KISSI“, einer Elterninitiative Kindertageseinrichtung in Berlin, Wilmersdorf. Vermutlich beschäftigt ihr euch gerade mit der Frage, welche die richtige Einrichtung für euer Kind sein könnte. Sicherlich ist es für eure Entscheidung hilfreich, etwas über unser pädagogisches Konzept und die Atmosphäre unserer Kissi zu erfahren. Die vorliegende Konzeption soll euch unsere pädagogische Arbeit in der Kissi sichtbar machen. Sie dient als Leitfaden und Orientierung für Eltern, pädagogische Fachkräfte und alle, die sich für unsere Kissi und unsere Arbeit interessieren.

Der Eintritt in die Kita ist der erste Schritt in die Gesellschaft und stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Zum ersten mal verlässt das Kind seine bislang vertraute Umgebung und seine bisherigen Bezugspersonen, um viele neue prägnante Lernerfahrungen fürs Leben zu machen. In der Kissi sollen eure Kinder sich zu selbstständigen und lebensfrohen Menschen entwickeln können. Das Sammeln von eigenen Erfahrungen gehört dabei, ebenso wie das behutsame Heranführen an Alltagssituationen durch uns Pädagogen, zu unserem Alltag. Das Vermitteln von Werten und Wertschätzung, von Toleranz und Hilfsbereitschaft, von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein, sehen wir als unsere zentrale Aufgabe.

Ziel unserer Arbeit ist es, eure Kinder dabei zu begleiten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln; die Wahrnehmung zu schärfen; soziale Kompetenzen zu erlernen; die kognitiven, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten zu fördern, sowie die Grundsteine für eine gesunde Lebensführung zu legen. Dabei seid auch ihr gefragt, ja gefordert, euch mit euren Vorstellungen, Anliegen sowie Nöten und Ängsten mit einzubringen. Sucht dafür den Kontakt zu uns, dem Kissi-Personal, und nehmt an Elternversammlungen teil. Die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren hat einmal gesagt: „Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden.“

Lasst uns in diesem Sinne gemeinsam, Hand in Hand, einen liebevollen und mit gegenseitiger Wertschätzung geprägten Kissi-Alltag gestalten. Kinder sind unsere Zukunft und eure Zukunft ist bei uns in guten Händen.

Euer Kissiteam

 

Wir stellen uns vor

Wir bieten bis zu 38 Plätze für Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und 6 Jahren. Integrationskinder sind bei uns herzlich willkommen. Die Kinder werden in zwei altersgemischten und in einer “Nestgruppe” für die Jüngsten betreut. Je nach individuellen Interessen, besteht immer wieder die Möglichkeit, sich unabhängig von der Gruppe in der Kissi zu bewegen und an Angeboten teilzunehmen. Unser Team aus engagierten Erzieherinnen und Erziehern arbeitet selbstorganisiert und wird dabei vom Vorstand und von einer Koordinatorin unterstützt. Diese stellt eine reibungslose Kommunikation zwischen Eltern, dem Erzieherteam und dem Vorstand sicher.

Wir legen Wert darauf, dass die pädagogischen Kräfte sich kontinuierlich und Ihren Interessen entsprechend weiterbilden und ihr Tun im Team reflektieren. Wir arbeiten nach dem Berliner Bildungsprogramm. Unser pädagogisches Augenmerk gilt vornehmlich der Förderung von Selbständigkeit und sozialer Kompetenz der Kinder in der Gruppe. Einmal im Jahr verbringen wir mit unseren altersgemischten Gruppen eine Woche im Grunewald und bleiben den ganzen Tag draußen. Auch sonst sind wir viel an der frischen Luft. Unser herrlicher Garten, die überdachte Terrasse, der nahe Grunewald und abwechslungsreiche Spielplätze in der Umgebung laden dazu ein.

Im Mai oder Juni fahren wir mit unseren „Großen“ ohne Eltern für drei Tage auf Kita-Reise ins Berliner Umland. Damit das klappt, üben wir vorher das Übernachten in der Kissi.

Aktuell wird eine Gruppe von 10 Kindern einmal wöchentlich von zwei Erzieherinnen zum Schwimmunterricht begleitet. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für eine Gruppe einmal pro Woche zum Turnen zu gehen. Diese Angebote sind kostenpflichtig und auf freiwilliger Basis. Die teilnehmenden Kinder werden, je nach Entwicklungsstand, durch die Erzieher ausgewählt. Wir musizieren viel und haben sogar ein eigenes Kissi-Lied.

In unser Kulturprogramm gehören zum Beispiel Besuche im Theater oder in Museen. Unsere Köchin bereitet gesundes Essen nach einem vollwertigen Essenskonzept in unserer eigenen Küche zu. Zu unserem großen Glück gehört auch eine hauswirtschaftliche Mitarbeiterin zum Team, die uns schon viele Jahre die Treue hält.

Elterninitiative bedeutet Mitarbeit und Mitgestaltung! Da wir nicht zu 100 % vom Senat finanziert werden, müssen sich alle Eltern an der Aufrechterhaltung des Kindergartenbetriebes beteiligen. Bei uns gibt es überschaubare Elterndienste, die den Einsatz professioneller Dienstleister ersetzen sollen. Darüber hinaus hat das Elternengagement aus unserer Kindertagesstätte schon ein kleines Kinderparadies gemacht und an dem Fortschritt dieser Entwicklung kann jeder teilhaben.

Als eingetragener Verein ist auch die Trägerschaft unserer Kindertagesstätte Elternsache. Alle Eltern und Erzieher sind Vereinsmitglieder. Die Vereinsorgane sind die Mitgliederversammlung, die zwei Mal pro Jahr einberufen wird und der Vorstand, der sich aus gewählten Eltern zusammensetzt. Für Kritik und Anregungen steht ein Elternsprecher pro Gruppe zur Verfügung.

Ein kurzer Abriss der KISSI-Geschichte

Der etwas eigentümliche Name ,,KISSI“ ist das Ergebnis einer Fehlplanung: Ursprünglich sollte sie in der Kissinger Straße in Schmargendorf ihr Domizil haben. Daraus wurde nichts, aber gleich nebenan in der Reichenhaller Straße fand sich ein Häuschen in einem sehr schönen Garten als Bleibe. Dort entstand mit viel Arbeit von Eltern die ,,Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte“, die ihren vorher gedachten Namen behielt. Das war im Jahr 1981.

Mit dabei war schon damals Gudrun Vesper als Erzieherin, und sie ist noch heute, obwohl längst in Rente, als Honorarkraft dort beschäftigt. Übrigens existiert auch der damals von Eltern (und natürlich Gudrun) gegründete ,,KISSI-Chor“ noch immer. Gelegentlich veranstaltet er sogar Konzerte.

Man könnte sagen, die KISSI ist von einer gewissen Dauerhaftigkeit geprägt. Mittlerweile gibt es schon ,,KISSI-Enkel“:Kinder von ehemaligen KISSI-Kindern. Auch heute noch wird von einem ,,KISSI-Geist“ gesprochen.

Das wunderschöne und gut gelegene Grundstück weckte dann aber nach etlichen Jahren doch Begehrlichkeiten zahlungskräftiger Leute, und trotz öffentlichkeitswirksamer Proteste ( Regionalfernsehen, Zeitung) von Eltern und ErzieherInnen verkaufte der Berliner Senat es.

Allerdings sah er sich in der Pflicht, einen guten Ersatzort zu stellen, was auch gelang:

Im Jahr 2003 zog die KISSI in das Gebäude der Emilie-und-Rudolf-Mosse Stiftung ein, was abermals mit viel Arbeit verbunden war, aber letztendlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten führte. So soll es weitergehen!

Wo wir heute zuhause sind

Das Mosse-Stift, ein Baudenkmal, ist ein besonderes Haus. Es wurde 1893-95 als interkonfessionelles Waisenhaus für je 50 Knaben und Mädchen des verarmten Berliner Mittelstandes von Gustav Ebe erbaut, gestiftet von Emilie und Rudolf Mosse (einem der bedeutendsten Berliner Zeitungsverleger).

Das Haus ist eine repräsentative, in Wilmersdorf einzigartige, neubarocke Dreiflügelanlage mit überkuppeltem Mittelrisalit (einem vorspringenden Gebäudeteil, der in der Architektur des Barock häufig zur Aufgliederung von Fassaden genutzt wurde) im Norden eines ehemaligen ausgedehnten Parks, der heute von den verschiedenen Einrichtungen im Haus als Spielplatz genutzt wird. Der rechte und der linke Flügel stehen etwa 30 m, bis hin zur Straße vor, so dass ein Hof gebildet wird. Später wurde es als Krankenhaus, Kinder-, Jugend- und Lehrlingsheim genutzt.

Der Tod Rudolf Mosses im Jahre 1920 sowie die Inflation zwangen die Witwe jedoch das Gebäude der Stadt Berlin zu übereignen, allerdings unter der Bedingung, es unter dem gleichen Namen und weiter für die Jugendwohlfahrt zu führen. 1923 wurde das Haus dem Verwaltungsbezirk Wilmersdorf zur Obhut übergeben. Eine Gedenktafel erinnert an die Stifter. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Heute befinden sich im Mosse-Stift zahlreiche Einrichtungen der freien Kinder- und Jugendarbeit, darunter z.B. das „InsideOut“, eine öffentliche Einrichtung in Trägerschaft der Deutschen Schreberjugend mit Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche von 6 – 18 Jahren. Der Bund der Pfadfinder Berlin-Brandenburg hat hier seine Landesgeschäftsstelle eingerichtet und verschiedene Pfadfinderstämme treffen sich hier regelmäßig. Das Haus ist außerdem Dienstsitz des Umwelt- und Naturschutzamtes Charlottenburg-Wilmersdorf.

Einmal pro Jahr veranstaltet das ganze Haus gemeinsam ein Sommerfest für Familien aus dem Kiez und auch sonst sind die Einrichtungen in gutem Kontakt und treffen sich regelmäßig zu einem sog. „Runden Tisch“, um die Öffentlichkeitsarbeit oder notwendige Sanierungen, das „Mosse“ betreffend, zu koordinieren.

Was uns wichtig ist!

Wir unterstützen Kinder auf dem Weg zu selbstbestimmtem Agieren und haben dieses Verständnis auch für unsere Arbeit im Team. Wir arbeiten selbstorganisiert und ohne Leitung und nutzen unsere wöchentliche Teamsitzung um pädagogische und organisatorische Belange zu besprechen.

Während der Arbeit legen wir Wert auf eine entspannte Atmosphäre und einen freundlichen, aufgeschlossenen Umgang miteinander. Trotz regelmäßig stattfindender Aktivitäten innerhalb der Woche, reagieren wir auf besondere Situationen und Interessen spontan und flexibel. Zum Beispiel gehen wir bei schönem Wetter lieber nach draußen als in die Turnhalle.

Aus unserer langjährigen Erfahrung und Beobachtung wissen wir, wie wichtig das freie Spiel für Kinder ist. Wir versuchen täglich dafür den notwendigen Raum zu geben. Dadurch ermöglichen wir die Entwicklung von sozialer Kompetenz. Dabei berücksichtigen wir das Alter der Kinder, da beispielsweise die Kleinsten noch mehr Begleitung brauchen. Zum bunten Kissi-Alltag gehören aber auch Angebote für die gesamte Gruppe, kleinere Gruppen oder das einzelne Kind. Diese reichen von musikalischer Früherziehung bis zur Vorbereitung auf die Schule im engeren Sinn.

Vorschulische Bildung beginnt bei uns mit dem Eintritt in die Kita, denn Kinder lernen von Anfang an, so wie es auch im Berliner Bildungsprogramm steht.

Damit die Kinder sich geborgen fühlen, ist eine Vertrauensbasis und ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern erwünscht. Dieser fängt schon bei der morgendlichen Begrüßung an, bei der ein kurzes Gespräch „zwischen Tür und Angel“ möglich ist. Trotz der täglichen Routine richten wir uns nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder. Dabei versuchen wir die Balance zu halten zwischen der Freiheit des Einzelnen und einer notwendigen Struktur. Wir sehen uns nicht als Dienstleister, sondern als Erziehungspartner/innen der Eltern.

Wir begrüßen kulturelle Vielfalt und lassen sie auch gerne in den Kita-Alltag einfließen. Mehrsprachigkeit verstehen wir als Bereicherung und freuen uns über jede neue Sprache, die in der Kissi gesprochen wird. Auch in anderen Bereichen der Kita-Alltags-Gestaltung legen wir Wert auf Vielfalt.

Trotz der notwendigen Regeln, deren Ausgestaltung auf unserem gemeinsamen Wertekanon basiert, bleibt Freiraum für unterschiedliche Regelungen in den Gruppen.

Durch die verschiedenen Charaktere der Kinder und Erwachsenen verändert sich die Gruppensituation stetig. Dies kann man auch als Chance begreifen. Nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten können die Abläufe in der Kissi funktionieren. Das betrifft auch das Engagement der Eltern. Wir sind auf Unterstützung bei der Umsetzung der unterschiedlichsten Projekte (von der Garten- bis zur Webseiten-Pflege) angewiesen.

Eltern und Erzieherteam sprechen sich bei der Realisierung von Ideen ab. Durch diese Besonderheit und Verbundenheit mit der Einrichtung haben Familien untereinander die Möglichkeit Kontakte und Freundschaften zu knüpfen. Dieses weitreichende Netzwerk sorgt dafür, dass die Kinder sich eine bunte und reichhaltige Welt schaffen können.

Ganz im Sinn des afrikanischen Sprichwortes:

„Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf“.

 

Unser Bild vom Kind und Kinderrechte

Seit  November 2000 haben Kinder in Deutschland nach § 1631 Absatz 2 BGB ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. In der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 19 ist dieses Recht ebenso verankert. Seit 2014 können Kinder sich an den Ausschuss der Vereinten Nationen in Genf wenden, um ihren Kinderrechten Gehör zu verschaffen und sie durchzusetzen. Inzwischen gibt es eine breite politische und gesellschaftliche Überzeugung für die Aufnahme der Kinderrechte in das deutsche Grundgesetz. Auch wir, die Kissi, sind für eine Verbesserung der Kinderrechte.

In unserer pädagogischen Arbeit in der Kissi herrscht ein Grundverständnis darüber, dass Kinder eine sowohl physische als auch psychische gewaltfreie Erziehung genießen sollen. Wir haben zudem ein Bewusstsein darüber, dass wir unser pädagogisches Handeln immer wieder neu reflektieren müssen und uns in herausfordernden Situationen gegenseitig unterstützen sollten, zum Wohle des Kindes und unserem eigenen Wohl.

Wir nehmen Kinder als eigenständige, vollwertige Menschen wahr und sind uns darüber im Klaren, dass ihnen eigene Rechte zukommen und ihnen eigene Meinungen, ein freier Wille, Interessenbekundungen und Mitbestimmungsmöglichkeiten zustehen. Partizipation nehmen wir Ernst, sie ist ein großer Teil unseres täglichen Miteinanders und gehört für uns zu einer demokratischen Gesellschaft und Sozialisation dazu.

Die Zusammenarbeit mit den Eltern, Großeltern und anderen Bezugspersonen der Kinder sehen wir als wesentlichen Bestandteil unserer Arbeit. Das Wohl des Kindes steht hierbei immer an erster Stelle. Werden wir aufmerksam auf körperliche, seelische und /oder sexualisierte Gewalt sowie auf physische, emotionale und soziale Vernachlässigung und Verwahrlosung des Kindes in dessen familiärem Umfeld, dann ist es – als Kinder- und Jugendhilfe – unser Erziehungsauftrag sowie unsere Pflicht dem nachzugehen, zum Schutz des Kindes.

Auch bei erzieherischem Fehlverhalten und Grenzverletzungen gegenüber Kindern sehen wir uns verpflichtet, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Besonders als selbstorganisiertes Team ohne Leitung ist es wichtig, dass wir uns als Leitungsteam begreifen, professionell handeln und keine Angst vor kollegialen Auseinandersetzungen haben, denn der Schutz und das Wohl des Kindes stehen für uns an oberster Stelle. Träger von Kindertageseinrichtungen sind gemäß §47 SGB VIII verpflichtet, der für sie zuständigen Aufsichtsbehörde (Landesjugendamt) Ereignisse oder Entwicklungen, welche das Wohl der Kinder und Jugendlichen beeinträchtigt sofort zu melden. Die Auseinandersetzung und Transparenz mit dem Thema Kinderschutz sowie Fortbildungen für unser Team sehen wir als unumgänglichen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Die Gestaltung eines Sozialklimas, in dem eine Wert-und Präventionskultur herrscht, ist uns wichtig. Wir „leben“ bestimmte Verhaltensregeln, die zum Wohl der Gruppe sowie des Einzelnen beitragen. Für Konfliktsituationen und auch um eigene Bedürfnisse deutlich zu machen geben wir den Kindern „Werkzeuge“ mit an die Hand. Es liegt in unserem Interesse, dass sie lernen gegenüber anderen Kindern und Erwachsenen zu äußern und zu zeigen, wo ihre eigenen Grenzen sind bzw. welches Bedürfnis sie haben. „Mein Körper gehört mir und ich darf darüber bestimmen!“, „Stop, ich möchte das nicht!“ oder „Darf ich mitspielen?“ sind Beispiele von Sätzen, die sie täglich anwenden können und ihnen helfen ihre eigenen Rechte deutlich zu machen. Der Morgenkreis und/oder einzelne Gespräche können den Kindern außerdem helfen, durch das Üben von deutlicher Mimik und Gestik, in Konfliktsituationen mit anderen Kindern oder Erwachsenen angemessen reagieren zu können. Unserem pädagogischen Verständnis nach, stärkt das Kind durch das Erlernen „Nein“ zu sagen sein Selbstbewusstsein, eine Entwicklung des eigenen Willens findet statt (Autonomieentwicklung) sowie eine Wahrnehmung eigener Bedürfnisse geht mit dem einher. Willensäußerungen und selbstbewusstes Handeln sind für uns somit Grundvoraussetzungen für ein autonomes Leben.

Nach unserem Verständnis haben Kinder das Recht auf die Möglichkeit der Entfaltung ihrer Persönlichkeit, zum Beispiel in Form von Selbstverwirklichung in verschiedenen Bildungsbereichen genauso, wie im Entwickeln von sozialen Fähig-und Fertigkeiten. Sie haben, unserer Meinung nach, ein Recht auf Mitbestimmung, wie zum Beispiel zu überlegen, was, wo und mit wem sie spielen möchten. Sie können sich zudem in Verantwortung erproben, in dem sie zum Beispiel den Tisch decken, den Essenswagen holen und beim Zähneputzen die anderen Kinder aus ihrer Gruppe anleiten. Wer welche Aufgaben übernimmt wird täglich unter den Kindern und gemeinsam mit uns Pädagog*innen diskutiert und ausgehandelt.

Auch haben Kinder bei uns das Recht auf Medienbildung, die heute ein selbstverständlicher Bestandteil der Lebenswelt von Kindern ist. Dieses Recht ist in Artikel 17 der UN-Kinderrechtskonvention aufgeführt. Ein altersgerechter und kritischer Umgang mit Medien ist für uns unumgänglich. Wenn uns auffällt, dass ein Kind auf Grund von übermäßigem oder nicht altersgerechtem Medienkonsum im familiären Umfeld, durch beispielsweise zu viel Fernsehen, nicht mehr ausreichend körperlich und seelisch geschützt ist, dann scheuen wir keine Diskussion und Konsequenzen mit den jeweiligen Bezugspersonen.

Etikettierung und Stigmatisierung versuchen wir, soweit uns vorurteilfreies Denken möglich ist, zu vermeiden. Unsere eigene Erzieher*innenpersönlichkeit (eigene Erziehung, Biografie und Reflektionsfähigkeit)  ist ausschlaggebend dafür, inwieweit wir es schaffen, die Rechte und das Wohl des Kindes zu wahren und wir den Mut haben, unser Verhalten gegenüber dem Kind immer wieder neu zu hinterfragen und zu verändern. Nobody is perfect!

 

Die pädagogische Arbeit

Unser pädagogischer Ansatz ist von unterschiedlichen pädagogischen Strömungen beeinflusst und ist nicht dogmatisch auf eine pädagogische Richtung festgelegt. Neben Einflüssen aus der Natur-, Montessori- oder Reggio-Pädagogik liegt unser Hauptaugenmerk auf dem situativen Ansatz. Zudem sind wir der Ansicht, dass die Persönlichkeiten und Kompetenzen der einzelnen Pädagog*innen eine entscheidende Rolle für die Qualität der pädagogischen Arbeit spielen.

Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich hauptsächlich am Situationsansatz. Wir unterstützen und begleiten die Kinder bei ihrer täglichen Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Aktuellen Ereignissen, Situationen und Erlebnisse in der Kita, in ihrem familiären Umfeld sowie im Wohnumfeld, können für Kinder von großer Bedeutung sein. Wir nehmen die Themen/ „Schlüsselsituationen“ der Kinder sehr ernst, greifen sie auf und unterstützen sie in ihren Gedanken, Ideen und bei der Umsetzung. Ein „reales“, „natürliches“ sowie „authentisches“ Lernumfeld sehen wir für Kinder als wichtige Voraussetzung zum Explorieren und Experimentieren. Die Motivation der Kinder ist für uns ein wichtiges Element für lebenslanges Lernen und für eine „gesunde“ Psyche. Es liegt in unserer pädagogischen Verantwortung die Lernmotivation der Kinder zu unterstützen. Wir „leben“ Partizipation. Das zeigt sich zum Beispiel beim Gestalten und der Nutzung der Räume, im freien Spiel, der Wahl der Spielpartner*innen und des Spielmaterials. Wir Pädagog*innen nehmen in solchen Momenten/Situationen eine beobachtende reflektierende Haltung ein und geben, wenn notwendig oder sofern es vom Kind gewollt ist, ausschließlich Anreize und Impulse. Dadurch kann sich das Spiel möglicherweise verändern und erweitern, indem sich aus Anregungen seitens der Pädagog*innen zum Beispiel ein gemeinsames Projekt für viele Kinder entwickelt.    

Pädagogisches Handeln und Kompetenzen

(4 Kompetenzbereiche: Ich-Kompetenzen, Sozialkompetenzen, Sachkompetenzen, lernmethodische Kompetenzen)

Ein Hauptziel pädagogischen Handelns in der Elementarpädagogik ist es, Kompetenzen zu entwickeln, zu stärken und zu fördern. Dabei gehen aus dem BBP (2014) die vier folgenden Grundkompetenzen hervor: Ich-Kompetenzen, Sozialkompetenzen, Sachkompetenzen und lernmethodische Kompetenzen. Diese bilden die Grundlage zu einem selbstständigen und verantwortlichen Handeln. Durch die Aneignung von kognitiven und praktischen Fähigkeiten, den Erwerb neuer Fertigkeiten und neuem Wissen, sowie ein Verständnis von Werten und Gefühlen, erkunden und erlernen Kinder die Welt.

In der Kissi möchten wir dazu beitragen, dass jedes Kind diese Kernkompetenzen ausbildet und seine Welt in verantwortungsvoller Weise und selbstständig mitgestaltet. Unsere Arbeit besteht darin, dem Kind genügend Anregungen und Herausforderungen zu bieten, um die Aneignung dieser Kompetenzen zu fördern. Dabei stehen das Kind und seine individuelle Entwicklung für uns im Vordergrund.

Ich-Kompetenzen: Wir möchten das Selbstbewusstsein des Kindes positiv stärken und den Aufbau von einem gesunden Selbstvertrauen fördern. Dabei stehen die eigenen Gefühle und Bedürfnisse des Kindes im Fokus. Selbstvertrauen und Stärke sind wichtig, um eigenständig und bewusst zu handeln.

Ziele (nach BBP):

Wir geben Raum, um eigene Bedürfnisse, Interessen und Gefühle erkennen und angemessen zum Ausdruck bringen.

Wir ermutigen, auf sich selbst Acht zu geben.

Wir unterstützen dabei, mit Brüchen, Risiken und Widersprüchen zu leben; Übergänge und Grenzsituationen zu bewältigen.

Soziale Kompetenzen: Unser Ziel ist es, den Kindern ein gutes Fundament an sozialer Kompetenz zu vermitteln. Ein gutes Sozialverhalten beinhaltet die Fähigkeit zwischen eigenen Bedürfnissen und denen der anderen zu vermitteln, sowie andere Meinungen zu akzeptieren. So kann es sich in Gruppen einbringen, so kann es von anderen lernen.

Ziele (nach BBP):

Wir geben Impulse, um Erwartungen, Bedürfnisse und Gefühle anderer wahrzunehmen; achtungsvoll miteinander umzugehen.

Wir vermitteln die Notwendigkeit, Konsequenzen des eigenen Verhaltens zu erkennen und tragen zu lernen.

Wir ermutigen, um bereit zu sein, von anderen zu lernen.

Wir bestärken sie darin, sich zur Gruppe zugehörig zu fühlen; zu erkennen, was mich mit anderen verbindet, mich von anderen unterscheidet, was ich einbringen kann

Wir vereinbaren Normen und Regeln des Zusammenlebens in der Kita.

Sachkompetenzen: Es ist uns wichtig, dass die Kinder ihre unmittelbare Lebenswelt wahrnehmen und erkunden. Wir möchten das Interesse an ihrer Umgebung stärken und gleichzeitig zunehmende Sicherheit darin bieten. Durch einen vielfältigen Einsatz von Materialien, Experimenten, Projektarbeiten oder Ausflügen, möchten wir die Kinder dabei begleiten, soziale und kulturelle Erfahrungen zu sammeln und einen angemessenen Umgang mit ihrer Umwelt zu erlernen.

Wir bieten Möglichkeiten, sich mit unterschiedlichen Materialien und Techniken vertraut zu machen und damit neue Dinge zu erlernen.

Wir vermitteln die Wichtigkeit unserer Natur und unserer weiteren Umgebung.

Lernmethodische Kompetenzen: Wir möchten die Kinder darin unterstützen, Probleme selbstständig zu lösen und somit eigenständig zu lernen und zu handeln.

Wir fördern das Interesse am selbstständigen und am gemeinsamen Lernen.

Wir geben Zeit sich auszuprobieren und eigene Lösungen zu entwickeln.

Wir ermutigen, um neugierig und offen zu sein.

Bild vom Erzieher

Wir nehmen das Kind als Individuum an, mit seinen Besonderheiten, Stärken und

Schwächen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft. Unsere Aufgabe ist es,

Rahmenbedingungen zum Wohle der Kinder und anderer zu schaffen:

Wir geben den Kindern eigene Entscheidungsmöglichkeiten und lassen sie ihre eigenen Grenzen erfahren. Möglichkeiten zu Selbstbestimmung und der Raum zum Entdecken und Forschen sind uns dabei ein wichtiges Anliegen. Wir fördern und unterstützen sie dabei und leisten Hilfestellung. Wir geben ihnen ein behütetes Umfeld und fördern Selbst- und Verantwortungsbewusstsein. Wir wollen, dass die Kinder eine Gemeinschaft entwickeln, in der jeder gibt und nimmt.

Wir arbeiten ressourcenorientiert und handeln situativ, das heisst für uns, dass wir das Interesse des Kindes aufgreifen und dementsprechende Aktivitäten durchführen. Wir motivieren es, eigene Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Wir sehen uns als Vorbilder und wollen dabei so authentisch und ehrlich wie möglich sein. Die Werte, die wir den Kindern vermitteln und vorleben sind Toleranz, Ehrlichkeit, Respekt,

Rücksicht und die Fähigkeit zu Teilen. Wir als ErzieherInnen haben die pädagogische Kompetenz und suchen regelmäßig den Austausch mit den Eltern.

Raumkonzept und Außengelände

Die Raumgestaltung soll alle Sinne der Kinder ansprechen und darüber hinaus den Rahmen zur Entwicklung sozialer Beziehungen bieten. Unsere Kita besteht aus drei Gruppen , die Gelbe Gruppe und die Grüne Gruppe mit jeweils 14 Kindern im Alter von 2,5-6 Jahren, altersgemischt und unserer Nest-Gruppe.

Alle Gruppen haben eigene Gruppenräume und werden zusammen von Erziehern und Kindern gestaltet. Die beiden „Großen Gruppen“ haben Hochebenen aus Holz, mit Löchern zum Durchschauen. Sie bieten den Kindern Rückzugsmöglichkeiten um auch mal unter sich zu sein, frei von dem Blick Erwachsener. Kinder lieben es ungestört aber nicht isoliert zu sein. Sie können sich Höhlen bauen oder auch mit einem Buch in kuscheligen Kissen und Decken die Ruhe genießen.

Unsere Räume sind mit neuen Möbeln ausgestattet worden, sie sollen Geborgenheit vermitteln, wohnlich sein und eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlen. Unsere Schränke und Regale mit Spielen und Materialien sind für alle Kinder zugänglich. Die Kinder können selbst bestimmen, mit wem, wo und was sie spielen wollen. Die Gruppen sind nach außen offen, das heißt, jeder darf die anderen Gruppen besuchen und dort spielen, singen oder tanzen.

Wir teilen uns eine eigene Garderobe und den Waschraum mit 2 Waschbecken und 3 Kindertoiletten. Im Flur ist ein Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine, Trockner und Putzutensilien. Neben der Garderobe befindet sich eine kleine Küche, in der immer frisch gekocht wird. Eine Erziehertoilette geht von der Garderobe ab.

Und unsere Nest-Gruppe, 10 Kinder im Alter von 1-2,5 Jahren. Sie haben ihren abgeschlossenen Bereich, der über ein eigenes Bad und einen extra Wickelraum mit kleiner Toilette verfügt. Der Gruppenraum ist zweigeteilt, der kleinere Teil ist mit Tischen und Stühlen versehen, dort wird gegessen und am Tisch gespielt. Der größere Teil ist ein lichtdurchfluteter großer Raum mit sonnengelbem Teppich zum Spielen und Toben und zum Schlafen in der Mittagszeit. Die Angebote sind vielfältig, z.B. kleine Laufräder, Puppenecke, Leseecke, Kinderküche, Musikinstrumente und Bastelmaterialien, Autos, Bausteinen und vieles mehr.

Da wir großen Wert auf Bewegungsangebote legen, haben wir einen Bewegungsraum (von unseren Kindern Toberaum genannt) geschaffen. Er ist mit Matten ausgelegt und hat große und kleine Schaumstoffelemente zum Bauen und Turnen. Er wird auch als Versammlungsraum für Geburtstage, Aufführungen oder als Vorleseraum genutzt.

Unsere Kissi verfügt über eine große Außenterrasse mit vielen kleinen Fahrzeugen, ein kleines Kletter- und Rutschelement und ein Trampolin zum Austoben.

Hinter der Kissi liegt unser abgezäunter, großer Garten, der bei allen Kindern und Erziehern sehr beliebt ist. Die große Kletterkombination im Sandkasten bietet viele Möglichkeiten zum Klettern und Rutschen. Zwei Schaukeln für die etwas älteren Kinder und eine Nestschaukel für die kleineren Kinder, 2 Spielhäuser aus Holz, Kletterstangen,  ein Wipptier, ein kleiner Sandkasten und viel freie Rasenfläche zum Austoben. Auch unsere Pflanzkästen und ein Beet mit unterschiedlichsten Pflanzen zieren unseren schönen Garten. Über die Kastanienbäume freuen sich spätestens im Herbst alle Kinder.

Im Schuppen beherbergen wir diverse Fahrzeuge, Sandspielzeug und Bälle, die sich die Kinder zum Spielen nehmen können.

In unserem Gebäude befindet sich eine große Turnhalle, die wir für verschiedene Aktivitäten (Capoeira, Turnen) mindestens einmal pro Woche nutzen dürfen und, die wir bequem über unser Treppenhaus erreichen. Ganz ohne lästiges An- und Ausziehen.

 

Integration

Das Berliner Bildungsprogramm nennt als Voraussetzung zur Gestaltung von integrativen Bildungsprozessen folgende Punkte:

  • Individualisierung
  • Orientierung an Stärken und Fähigkeiten
  • Pädagogische Ansätze und Methoden
  • Prozessorientierung
  • Räumlichkeiten, Materialien und Ausstattung

Diese Punkte finden sich in der Integrationspädagogik unseres Kindergartens wieder. Erziehung von beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Kindern, zusammen mit einer kontinuierlich intensiven Elternarbeit, ist in unserem Haus großgeschrieben. Wiederum gestaltet sich die Integration in der Philosophie der Einrichtung, nämlich der überzeugten, prozesshaften vollen Einbeziehung der Beeinträchtigten oder von Beeinträchtigung bedrohten Kinder und ihrer Familien in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens des Kindergartenalltags, so wie es das BBP ebenfalls fordert.

Unser Verständnis von Integration:

Integration bedeutet in unserem Kindergarten in erster Linie, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen in einer Gruppe, zusammen im Garten, ihren Kindergartentag verbringen und gemeinsam spielen, lernen und erleben. In einem intensiv betreuten, wechselseitigen Prozess des voneinander und miteinander Lernens, von dem beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Kinder gleichermaßen profitieren können, lernt dabei jedes Kind, wozu es in seiner „Hier- und Jetzt – Situation“ bereit ist. Das Kind steht mit seinen Stärken und Fähigkeiten, mit seinen Bedürfnissen, Vorlieben und Abneigungen im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns. Um die Stärken des Kindes zu stärken und seine Schwächen zu schwächen, nutzen wir die natürliche Lernumgebung des Kindergartens. Hierzu schaffen wir eine vorbereitende Umgebung, in der die Räumlichkeiten und die Umgebung den Kindern mit besonderen Bedürfnissen, Halt und Orientierung geben. Ein barrierefreier Zugang zu den unterschiedlichsten Materialien aus dem Spiel-, Bastel- und Werkbereich weckt Interesse und fördert Neugier und Kreativität. Integration und pädagogische Förderung „passieren“ unserer Meinung nach nicht einfach nur so, indem  Kinder in einer Gruppe aufeinander losgelassen werden. Beides muss „personal“ und „sozial“ unter Beteiligung des Individuums und seines Umfeldes vonstatten gehen, um als erfolgreich bezeichnet werden zu können. Unabdingbar ist hierzu eine abgestimmte Beobachtungs- und Entwicklungsdiagnostik, die die Basis für die Erstellung eines individuellen Erziehungs- auch Förderplanes darstellt, der für jedes Kind in unserer Einrichtung erstellt wird. Unsere Überzeugung ist, dass die integrative Früherziehung in unserem Kindergarten für die individuelle Sozialentwicklung jeden Kindes eine große Bedeutung darstellt. Besonders Kleinkinder stellen sich schnell auf körperliche Abweichungen ein und lernen diese als von der Persönlichkeit unabhängige Erscheinungsformen eines Menschen zu deuten. So werden sonst übliche Dissonanzen zwischen beeinträchtige und nicht beeinträchtigte Kindern leichter überwunden und die natürliche Kompensationsleistung der Kinder mit Beeinträchtigungen wird stärker motiviert: der Kreislauf von Schonen der Kinder (durch die Eltern) und geschont werden (wollen) der Kinder mit Beeinträchtigungen, wird aufgehoben.

Personelle Ausstattung:

Das situationsorientierte Arbeiten in einer Integrationsgruppe erfordert aus unserer Sicht, neben den beschriebenen Grundprinzipien eine angemessene personelle Ausstattung. Daher sind in unserer Einrichtung für die pädagogische Fachbetreuung der Integrationskinder eine zusätzliche Fachkraft (Für 2 Kinder a 10 Std) in Vollzeitbeschäftigung angestellt. Die zusätzliche Fachkraft arbeitet partnerschaftlich mit den Gruppenpädagogen zusammen, der die Gesamtverantwortung der pädagogischen Arbeit in der Gruppe obliegt. Die zusätzliche Fachkraft ist verantwortlich für die Integration der Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den alltäglichen Tagesablauf und ihre Beteiligung am Gruppenprozess in enger Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Team. Zu ihren Hauptaufgaben zählen neben dem Anregen und Unterstützen von gemeinsamen Spielen und Lernen für alle Kinder, die Beobachtung und Beurteilung der Integrationskinder hinsichtlich ihrer individuellen Situation und ihres Entwicklungsstandes, sowie die einfühlsame Begleitung und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohle des Kindes.

Voraussetzung für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ist es, dass die Eltern die besonderen Bedürfnisse ihres Kindes kennen und auch annehmen können.

Die zusätzliche Fachkraft erstellt für jedes Integrationskind einen individuellen Förderplan (Erziehungsplan) in Zusammenarbeit mit Team, Eltern und Fachdiensten. Als Grundlage dient hierzu das Förderkonzept der Einrichtung.

Zusammenfassend werden nun die einzelnen Schritte des individuellen Förderkonzepts noch einmal schematisch dargestellt.

Unser Förderkonzept in der Praxis:

Intensive Beobachtungsphase zu Beginn des Kindergartenjahres

  • Was ist?
  • Was kann das Kind?
  • Wo liegen seine Stärken und Fähigkeiten, seine Interessen?
  • Wie können seine Handlungskompetenzen erweitert werden?
  • Wie kann es sinnvoll in den Gruppenalltag eingegliedert werden? → Wo kann seine soziale Kreativität unterstützt und gestärkt werden?

Entwicklung von individuellen Förderzielen für das Kind, gemeinsam mit den Eltern und den beteiligten Fachdiensten.

Festschreibung der Beobachtung und Ziele im Förderplan / Erziehungsplan.

Überprüfung und Reflexion der Ziele sowie Austausch über die aktuelle Situation in der Gruppe und in der Familie in regelmäßigen Elterngesprächen

Unsere Förderkinder erhalten in unserer Einrichtung Maßnahmen der Eingliederungshilfe für Beeinträchtigte gemäß § 54 SGB XII i. V. m. § 55 SGB IX. Ziel der Eingliederungshilfe ist es, „entsprechend dem individuellen Bedarf des Kindes eine (drohende) Beeinträchtigung oder deren Folgen durch individuelle Förderung zu beseitigen oder zu mildern und das Kind so zu befähigen, seine Ressourcen auszuschöpfen und so weit wie möglich unabhängig von Eingliederungshilfeleistungen zu leben und die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weitestgehend zu ermöglichen.“

Unser Kita-Alltag

7.30-8.45 Uhr: Gruppenübergreifender Frühdienst

8.45-9.00 Uhr: Alle Kinder werden bis 9.00 Uhr gebracht (Nestkinder bs 8:45 Uhr)

9.00 Uhr: Frühstück mit anschließendem Zähneputzen

(8:45 Uhr Frühstück Nestkinder)

9.45 -12.30 Uhr: Morgenkreis/ Freispiel/ Angebote/ Projekte

12.00 Uhr: Mittagessen (11:00 Uhr Nestkinder)

12.30-14.00 Uhr: Mittagsschlaf (Nestkinder alle, bei Grün und Gelb nach Bedarf)

13.00 Uhr: Mittagsruhe/ ruhige Tätigkeiten

15.00 Uhr: kleine Vesper/ Gruppenübergreifendes Spielen

16.30 Uhr: der Tag in der Kissi ist zu Ende

Zu unseren Aktivitäten gehören regelmäßige Besuche in der Bücherei, im Schwimmbad sowie Ausflüge in die nähere Umgebung, in das Theater, in den Zoo, zur Feuerwehr.

Ein fester Bestandteil unserer Aktivitäten ist der Waldkindergarten. Wir verbringen 1-2 Wochen im Sommer im Grunewald. Jeden Tag schlagen wir an unserem gewohnten Platz im Wald unser Tageslager auf und starten unsere Unternehmungen von dort aus.

Jedes Jahr unternehmen wir eine 2-3-tägige „Kissi-Reise“ ins Berliner Umland. Die Reise ist mit Herausforderungen an die Kinder verbunden, aber auch mit Abenteuer, Spaß und vielfältigen Erlebnissen.

Elternarbeit:

Das Ziel unserer Elternarbeit ist das Erreichen einer Erziehungspartnerschaft zwischen

Eltern und ErzieherInnen.

Da wir eine Elterninitiativ-Kindertagesstätte sind, gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr eng. Durch die regelmäßigen Elterndienste sind die Eltern in den Alltag der Kissi eingebunden. Sie vertreten im Bedarfsfall ErzieherInnen in Krankheitsfällen, organisieren Kochdienste, kümmern sich um die Gartenarbeit und reparieren z.B. Spielzeug.

Wir legen wert auf Elterngespräche und die regelmäßige Teilnahme an Elternabenden.

Bei Bedarf besteht immer die Möglichkeit, kurzfristig ein Elterngespräch einzuberufen.

An unseren Pinnwänden hängen immer aktuelle Informationen und Termine aus.

Die Eltern organisieren eigenverantwortlich einmal im Jahr unser Sommerfest mit Buffet, Spielen und der „Schulranzen-Parade“.

Ernährung

Wir legen Wert auf eine gesunde Ernährung. Der überwiegende Anteil der Lebensmittel ist in Bio-Qualität; wenn es Fleisch gibt, ist es immer ‚Bio‘ und nicht vom Schwein. Den Speiseplan ergänzen wir im Herbst mit der kleinen Ernte aus unserem Garten. Unsere Köchin achtet bei der Zubereitung auf Allergiker. Freitags kochen traditionell die Eltern in der Kissi.

Eingewöhnung neuer Kinder

Wir gewöhnen die Kinder nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell ein. Die

Eingewöhnungszeit dauert, in der Regel, zwei Wochen. Die Zeit der Eingewöhnung dient dem intensiven Kennenlernen von Eltern und Erziehern und Kind und Erziehern. Das Kind sollte in der Eingewöhnung idealerweise von einem Erziehungsberechtigtem unterstützt werden. Die Eingewöhnung läuft folgendermaßen ab:

  1. bis 3. Tag 10:00 – 11.30 Uhr

Ein Erziehungsberechtigter bleibt gemeinsam mit dem Kind im Kindergarten.

  1. Tag 10:00 – 11:30 Uhr

Der Erziehungsberechtigte kommt mit dem Kind in den Kindergarten, trennt sich aber für 15- 30 Minuten, auch wenn das Kind weint. Die Erzieherin/ der Erzieher versucht, das Kind zu trösten.

  1. Tag 9:00 – 11:00 Uhr

Der Erziehungsberechtigte kommt mit dem Kind in den Kindergarten zum Frühstück. Nach dem Frühstück trennt sich der Erziehungsberechtigte für eine halbe Stunde.

  1. Tag 9:00 – 11:00 Uhr

Der Erziehungsberechtigte kommt mit dem Kind in den Kindergarten zum Frühstück. Nach dem Frühstück trennt sich der Erziehungsberechtigte für eine Stunde.

  1. Tag 8:30 – 11:30 Uhr

Der Erziehungsberechtigte kommt um 8:30 Uhr mit dem Kind in den Kindergarten. Die

Trennung findet vor dem Frühstück statt. Um 11.30 Uhr wird das Kind abgeholt.

  1. Tag 8:30 – 13:00 Uhr

Der Erziehungsberechtigte kommt um 8:30 mit dem Kind in den Kindergarten. Nach dem Mittagessen (um 12:00 /13:00 Uhr) wird das Kind abgeholt.

  1. Tag 8:30 – 13.00 Uhr

Dieser Tag verläuft wie der 8.Tag.

  1. Tag 8:45 – 14:00 Uhr

Der Erziehungsberechtigte bringt das Kind um 8:45 Uhr zum Frühstück, trennt sich und holt das Kind um 14:00 Uhr nach dem Schlafen ab. Der Erziehungsberechtigte sollte, während das Kind schläft, erreichbar bleiben.

Nach diesen 10 Tagen sollte die Eingewöhnung abgeschlossen sein. Sie kann aber auch, abhängig vom Kind und Elternteil, länger dauern. Die Eingewöhnung ist erfolgreich verlaufen, wenn das Kind die Erzieherin/ den Erzieher als Bezugsperson akzeptiert hat und sich von ihr/ihm trösten lässt. Der angegebene Zeitplan ist nur eine Richtschnur, der konkrete Ablauf der Eingewöhnung wird mit den Eltern abgestimmt.

 

Die sechs Bildungsbereiche

Das Berliner Bildungsprogramm teilt die bildungsinhalte, mit denen Kinder im Laufe ihrer Kitazeit in Berührung kommen sollen, 6 Bildungsbereichen zu. Die Lernmöglichkeiten, die Kinder im Alltag, im Spiel, durch Angebote und durch Räumlichkeiten erfahren, berühren in der Regel immer gleichzeitig mehrere Bildungsbereiche.

Bildungsbereich Gesundheit:

Identität und Körperaussehen: Kinder setzen sich durch Gespräche, Bücher, Rollenspiele und eigenen Erfahrungen mit ihren Fragen von Körperaussehen und Identität auseinander. Sie lernen Körperteile und -funktionen kennen. Sie erfahren Unterschiede, die sich auf Geschlecht, Alter und Kultur beziehen können.

Bewegung und Entspannung:

Bewegungsfreudige Kinder – das ist unser Ziel! Bewegung ist eine der grundlegenden Betätigungs- und Ausdrucksformen der Kinder. Sie kommen mit ganz unterschiedlichen Vorerfahrungen und Bewegungsfertigkeiten zu uns in die Einrichtung. Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen bilden das Fundament für die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und Intelligenz. Das Kind soll bei uns grob- und feinmotorische Geschicklichkeit erlangen, denn: …bewegungsfreudige Kinder trainieren die Koordination von Armen, Beinen, Händen und Augen und erlangen dadurch Selbstsicherheit.

…ihr Raum- und Gleihgewichtsgefühl verbessert sih als Voraussetzung für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten.

…bewegungsfreudige Kinder sind selbstbewusste, kreative Kinder

…bewegungsfreudige Kinder lernen ihre persönlichen Möglicheiten und Fähigkeiten kennen und einschätzen.

Durch unseren Garten haben die Kinder die Möglichkeit, zumindest einmal am Tag bei Wind und Wetter an die frische Luft zu kommen. Hier haben sie vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zm Klettern, Rennen, Balancieren…

Die Nestkinder nutzen häufiger die große Terrasse, wo sie ein Trampolin, Kletterturm mit Rutsche und viele Bobbycars vorfinden. Häufig werden auch die kleinen Laufräder genutzt. Natürlich steht die Terrasse auch den größeren Kindern zur Verfügung.

Unser „Toberaum“ bietet mit seinen Matratzen, Kissen und Schaumstoffelemente die Möglichkeit zum Laufen, Klettern, Springen und Bauen.

Die Turnhalle im Haus kann einmal pro Woche von unseren Gruppen genutzt werden. Dort werden altersgemäße Angebote gemacht.

Es gibt die Möglichkeit eines Schwimmkurses für die älteren Kinder im nahe gelegenen Schwimmbad. Hier geht es vorrangig darum, sich mit dem Element „Wasser“ anzufreunden und Ängste abzubauen.

Ein Teil der älteren Kinder kann zusätzlich einmal pro Woche zu einem Turnkurs, der von einem externen Anbieter angeboten wird. Seit einiger Zeit gibt es sogar einen Capoeira-Kurs in unserer Turnhalle, der für die älteren Kinder einmal pro Woche stattfindet.

Das gemeinsame Essen:

Wir streben das gemeinsame Essen als Situation in ruhiger Atmosphäre an, in der die Kinder nach einem gemeinsamen Tischspruchmit dem Essen beginnen, ihr Essen genießen und sich dabei in angemessener Lautstärke unterhalten können. Die Kinder lernen dabei, das Besteck zu benutzen und sich Sachen anzureichen.

Körperpflege und Gesundheit:

Die Kinder lernen Bestandteile von Körperpflege, wie Händewaschen, selbstständig zur Toilette gehen und Zähneputzen. Regelmäßig kommt „Kroko“ mit der Zahnputzfrau.

Zahnärztliche und ärztliche Untersuchungen wurden in Kitas zum Schutz von Kindern eingeführt.

Die Kinder setzen sich im Spiel, Büchern, Gesprächen und eigenen Erfahrungen mit Krankheiten und Verletzungen auseinander.

Bildungsbereich „Soziales und kulturelles Leben“

Die Kinder kommen mit dem Hintergrund verschiedener Familienkulturen in die Kita. Dort in einer größeren Kindergemeinschaft soll kindgemäßes Erleben von Demokratie und Gemeinsamkeiten und Unterschieden, sowie wechselseitiges Anerkennen von Rechten möglich sein. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Kinder zu ermöglichen, sind Alltagsstrukturen und Orgamisationen erforderlich, die einen Ausgleich zwischen Einzel- und Gruppeninteressen herstellen und die Regeln beinhalten, die Orientierung und Sicherheit bieten.

Das soziale Miteinander:

Die Kinder erleben sich in der Kindergruppe als Mitglied einer Gemeinschaft, der sie sich zugehörig fühlen können. Sie erleben was sie mit anderen verbindet, was sie unterscheidet und was sie in die Gruppe einbringen können. Normen und Regeln des Zusammenlebens in der Kita werden vereinbart und die Kinder lernen mit Brüchen, Risiken und Widersprüchen zu leben und Übergänge und Grenzsituationen zu bewältigen.

Die Kinder haben im Kinderladen die Möglichkeit, Freundschaften aufzubauen, die z.T über die Kitazeit Bestand haben können.

Im Freispiel können die Kinder ihre Spielkontakte nach unterschiedlichen Kriterien aussuchen und gestalten. Dabei können sie lernen, Spielideen einzubringen, Spiele auszuführen, eigene Absichten zurückzustellen, nachzugeben und verschiedene Interessen auszuhandeln. Die Kinder brauchen Unterstützung dabei, Konflikte auszutragen und positive Spielerfahrungen miteinander machen zu können.

Kinder haben ein Recht auf einen fairen Umgang miteinander. Sie müssen lernen, dass auch Kinder, mit denen sie Streit haben oder die sie nicht mögen, ihren Platz in der Kindergruppe, das Recht auf einen gewaltfreien und freundlichen Umgang und das Recht auf Wohlfühlen und Unterstützung haben.

Für uns Erzieher*innen heißt das, „ungesunde“ Verhaltensmuster, in denen Kinder dominiert, ausgegrenzt oder geärgert werden, zu thematisiern und mit viel Geduld und Übung zu verändern.

Das kulturelle Leben:

Die Kinder setzen sich durch Gespräche, Bücher, Rollenspiele mit ihren Erlebnissen in ihrem sozialen Umfeld, wie z.B. Familie, Berufe, kulturelle Zugehörigkeit auseinander. Dabei lernen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Lebensformen kennen. Themen, wie kulturelle Unterschiede verschiedener Konventionen und Feste, sozialer Unterschiede, zusammen oder getrennt lebende oder alleinerziehende Eltern.

Bildungsbereich: Kommunikation, Sprachen, Schriftkultur und Medien

Die Sprache ist ein Instrument, um mit Menschen und der Umwelt zu kommunizieren. Sie ist die Voraussetzung zum eigenständigen Denken und erweitert die Denkentwicklung. Sie bildet einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Schrift. Wir legen Wert auf einen freundlichen Umgangston miteinander.

Bildungsziele:

  • ganzheitliche Sprachförderung
  • soziale Beziehungen festigen
  • Interesse an Büchern wecken, am Lesen, am Geschichten erfinden
  • eigene Gefühle, Interessen und Bedürfnisse ausdrücken
  • Konflikte verbal lösen
  • den Kindern die Möglichkeiten geben, sich vielseitig mit Sprache auseinanderzusetzen
  • die eigene Meinung vertreten und begründen
  • zuhören, Gedanken von anderen nachvollziehen und bedenken
  • Freude am Gebrauch von Sprache, Sinn für Sprachwitz entwickeln

Schrift + Zeichen/Symbole:

Wir greifen das Interesse der Kinder an Zeichen, Buchstaben und Schrift auf und thematisieren sie. Die Kinder haben jederzeit die Möglichkeit, Stift und Papier, Buchstabenstempel, Magnetbuchstaben etc. zu nutzen.

Medien:

Die Kinder haben freien Zugang zu verschiedenen Büchern. Mit Vorliebe werden auch CD’s mit Liedern und Geschichten angehört. Wir besuchen regelmäßig die Bibliothek, in der sich die Kinder auch selbst Bücher aussuchen dürfen.

Kunst:

Bildnerisches Gestalten, Musik und Theaterspiel

Bildungsbereich: Musik und Rhytmik

Musik und Rhythmik fördern das ganzheitliche Erleben durch Lieder, Tänze, Reime, Verse, Bewegungsspiele und rhythmisches Sprechen. Zu unserem Sommerfest oder an Weihnachten werden Lieder und kleine Stücke eingeübt und dann vor Publikum aufgeführt. Viele Lieder können durch Bewegungsspiele, Tanzen und Klatschen begleitet werden, um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden und das Rhythmusgefühl zu fördern.

Bildungsziele:

  • Freude an Klängen, Tönen, Gesang, Geräuschen und Rhythmik
  • Körper und Stimme als Klangkörper kennenlernen und deren Ausdrucksmöglichkeiten erproben
  • die eigene Stimme auch als Ausdrucksmittel für Emotionen nutzen; Stille bewusst erleben
  • die Gefühlslage anderer an ihrer Stimme erkennen
  • differenzieren können zwischen laut/leise, hoch/tief, schnell/langsam …
  • Lieder kennen lernen mit Text und Melodie
  • einfache Rhythmen halten
  • sich bewusst werden, dass gemeinsames Musizieren ein aufeinander Hören und

Absprechen erfordert

Bildungsbereich: Kreatives Gestalten

 

Durch das Kennenlernen, Gestalten und Experimentieren von und mit Materialien,

Techniken, Werkzeugen und Hilfsmitteln können die Kinder sich entfalten.

Sie setzen sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander, verarbeiten ihre Erlebnisse.

Bildungsziele:

  • die Freude am eigenen Ausdruck entdecken
  • die eigenen Werke und die der anderen Kinder und Erwachsenen wertschätzen
  • sich der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten bewusst werden: ich kann malen/ zeichnen/collagieren/ formen
  • verschiedene Materialien und ihre Beschaffenheit kennen lernen
  • eine Vorstellung entwickeln und diese umsetzen können
  • Fantasie entwickeln und ausdrücken
  • mit anderen gemeinsam etwas herstellen

Bildungsbereich: Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen

Die Natur ist ein Elementarbereich für Kinder. Nur wer sich darin auskennt, lernt sie zuschätzen und zu schützen. Viele der „Warum-Fragen“ des Kindes richten sich aufnaturwissenschaftliche und technische Phänomene. Das Kind nimmt durch Beobachten, Beschreiben, Vergleichen und Bewerten seine belebte und unbelebte Umwelt wahr. Es streift durch die Fachdisziplinen der Biologie, Chemie, Physik und Technik, nach seiner eigenen Logik und ganz nach seinem Interesse.

Bildungsziele:

  • Freude haben, mit Ausdauer Dinge zu untersuchen
  • das Interesse der Kinder an Natur und Umwelt wecken
  • anderen Fragen stellen und Dingen auf den Grund gehen wollen
  • ein Grundverständnis dafür entwickeln, dass die eigenen Erkenntnisse erweitert oder revidiert werden können
  • Beobachten, Zuordnen, Vorhersagen, Versuchen, Prüfen

Mathematische Grunderfahrungen:

Die Grundlagen für mathematisches Denken werden in den ersten Lebensjahren entwickelt, wenn das Kind die ersten Erfahrungen mit Zeit und Raum, aber auch mit mathematischen Operationen wie Messen, Schätzen, Ordnen und Vergleichen machen kann.

Bildungsziele:

  • Ideen entwickeln und Initiative ergreifen bezogen auf mathematische Operationen
  • (Grundrechenarten)
  • Erfahrungen sammeln im Umgang mit Gegenständen und Dingen des täglichen Lebens und deren Merkmalen – wie Form, Größe und Gewicht, die ein Kind begreifen und klassifizieren kann
  • mitteilen wie viele Teile das Kind von einer Sache haben oder geben möchte
  • Einsicht in Mengen (zwei Beine, zwei Stühle…)
  • Größen- und Mengenvergleiche herstellen (kleiner als, größer als, gleich groß)

Spiele und Spielzeug

 

Wir betrachten uns als Betreuungseinrichtung für Kinder im vorschulischen Alter, mehr noch aber als Institution der frühkindlichen Bildung.

Gerade deshalb ist es uns sehr wichtig, den Kindern täglich ausreichend viel Zeit für das freie, also nicht von Erwachsenen gelenkte Spiel zu geben. Die Bedeutung des Freispiels für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung ist unter Pädagogen

unstrittig. Die Welt wird unter technisch-naturwissenschaftlichen, sozialen und künstlerischen Aspekten erforscht, ausprobiert und nachgebildet. So eignen sich die Kinder ihre Welt an und lernen im gemeinsamen Spiel, dass es unterschiedliche ,,individuelle Welten“ gibt und man trotzdem kooperieren und sich verstehen kann. Diese Erfahrungen sind äußerst nachhaltig für das weitere Leben. Selbst Kinder, die oft allein spielen, bekommen im der Kita durch die kindliche Beobachtungsgabe diese Prozesse mit.

Wir ErzieherInnen fungieren in diesem Zusammenhang als ,,Spiele-Ermöglicher“, indem wir darauf achten, genügend Möglichkeiten für das altersgerechte Spiel – von Bauklötzen über Rollenspiele bis zum Ausprobieren von schulischen Lerninhalten – zur Verfügung zu stellen und die Kinder bei Bedarf zu unterstützen oder weitergehende Anregungen zu geben.

Dieses freie Spiel wird ergänzt durch Angebote im thematisch engeren Bereich, die stärker von uns angeleitet werden: Sport, Musik, Mensch und Natur und anderes zum tieferen Verständnis der uns umgebenden Welt.Auch dies natürlich möglichst spielerisch.

Ein weiterer ,,Spiele-Ermöglicher“ ist die breite Palette an Spielzeug, die wir für die Kinder bereithalten. Neben Klassikern wie Lego/Duplo,Autos,Tierfiguren,Puppen kommen auch Muscheln, Schrauben oder Zahnräder zum Einsatz.

Wir freuen uns,wenn Kinder gern eigenes Spielzeug mit in die Kissi nehmen und damit eine Verbindung zwischen Zuhause und Kita zum Ausdruck bringen.

Allerdings unterliegt dies mengenmäßigen und zeitlichen Einschränkungen (wöchentlicher ,,Spielzeug-Tag“ mit ,,Spielzeug-Zeigekreis“). Dabei sind ,,echt“ aussehende Waffen wie Plastikpistolen o.Ä strikt verboten,bei einem ,,Piratensäbel“ kann es vielleicht mal eine Ausnahme geben ebenso wie bei nicht erlaubtem batteriebetriebenen Spielzeug, an dem ein Kinderherz doch manchmal sehr hängt.

Es gibt eben auch diskutierbare Regeln in der Kissi!

 

Sexualpädagogik

In unserer pädagogischen Arbeit ist uns ein positiver Umgang mit Sexualität und Körperlichkeit sehr wichtig. Denn aus unserer Sicht leistet dieser einen grundlegenden Beitrag zur Identitätsentwicklung bei Kindern, stärkt ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen. Wir finden, dass sich selbst entdecken und sinnliche Erfahrungen machen unbedingt zur kindlichen Sexualität dazugehört. Von Geburt an machen Kinder ihre ersten körperlichen Erfahrungen und bereits vor der Geburt nehmen sie Bewegungen, Handlungen und Gefühle wahr.

Kinder fühlen zunächst körperlich, nehmen Gegenstände in den Mund zum Erforschen und zur Befriedigung der Lust. Sie sind dabei voller Neugierde und Tatendrang. So begreifen sie die Welt um sich herum und sich selbst. Das ganzheitliche Körpererleben von Kindern steht manchmal einer ambivalenten Haltung von Erwachsenen gegenüber (z.B. wenn es um die Sauberkeitserziehung geht). Uns ist es wichtig, dass das Nachspüren von Körperberührungen und -erfahrungen nicht unterbunden wird und Kinder einen positiven Bezug zum eigenen Körper entwickeln können.

Welches Selbstkonzept und Selbstbild (das Bild, das ein Kind von sich selbst hat, d.h. ob es Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat) Kinder entwickeln, hängt auch davon ab, wie viel Vertrauen und Raum wir ihnen geben um sich auszuprobieren. Indem Kinder ihren Körper entdecken und sich mit anderen vergleichen, entwickeln sie ein Bild von sich selbst. Dieses schließt auch ihre geschlechtliche Zugehörigkeit mit ein.

Uns ist bewusst, dass Sexualität in der Gesellschaft ein sensibles Thema ist und der Umgang mit Berührungen auch von kulturellen, religiösen, sozialen und familiären Vorstellungen abhängt sowie von der eigenen sexuellen Identität. Unsere pädagogische Haltung ist, dass wir Sexualität in der Kita nicht tabuisieren wollen, sondern ein offener Umgang und Austausch mit den Kindern und Eltern als notwendigen Bestandteil unserer Arbeit sehen. Natürlich haben wir im Hinterkopf, dass Sexualität gesellschaftlich kontrovers diskutiert wird.

Sexualität beinhaltet für uns vor allem körperliche, biologische, psychosoziale und emotionale Aspekte. Wir sind uns im Klaren darüber, dass kindliche Sexualität und die Sexualität von Erwachsenen grundlegend verschiedenen zu betrachten sind.  Sexualität ist für uns eine Lebensenergie, die sich im Körper entwickelt und von der Kindheit bis ins Alter wirksam ist und unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten haben kann.

Sexualität hat unserer Ansicht nach eine große Bedeutung für das seelische Gleichgewicht von Kindern. Sie kann zum Beispiel das Selbstwertgefühl stärken, Lebensfreude geben, Freude am eigenen Körper vermitteln, aber auch Scham und Selbstzweifel hervorrufen und Sprache der Trostlosigkeit oder von Gewalt sein. Für Kinder kann Sexualität auch ein Kompensieren sein, um über unangenehme Gefühle und Erfahrungen hinwegzukommen.

Wir nehmen das „andere Gesicht“ von Sexualität sehr Ernst und haben unter anderem bezüglich sexualisierter Gewalt ein sich stätig weiterentwickelndes Kinderschutzkonzept sowie Schulungen für uns Pädagog*innen zum Thema Kinderschutz.

Kindliche Sexualität zeigt sich unseren Erfahrungen nach im Kita Alltag in unterschiedlichen Facetten. Verhaltensweisen können zum Beispiel in den Bereichen Kinderfreundschaft, frühkindliche Selbstbefriedigung, sexuelle Rollenspiele, Körperscham, Fragen zur Sexualität und sexuellem Vokabular auftreten.

Unseren Erfahrungen und Beobachtungen nach gehen Kinder verschiedene Freundschaften ein, in diesen Beziehungen erleben sie im Kontakt mit Gleichaltrigen, von wem sie gemocht, geliebt oder auch abgelehnt werden. Für ihren weiteren Lebensweg erlernen sie aus diesen Erfahrungen, wie ein partnerschaftlicher Umgang sein kann. Dieser Beziehungsaspekt ist ein wichtiger Bestandteil von Sexualität.

Durch frühkindliche Selbstbefriedigung entdecken Kinder ihren eigenen Körper. Sie fühlen sich selbst sehr nah und verspüren möglicherweise lustvolle Gefühle. Frühkindliche Selbstbefriedigung ist für die Entwicklung ihrer Ich-Identität bedeutend.

Bei sexuellen Rollenspielen kommt es zum Beispiel zu sogenannten Doktorspielen und/oder Vater-Mutter-Kind- Spielen. Diese ermöglichen den Kindern gemeinsam  auf Körperentdeckungsreise zu gehen und zum anderen aktiv mediale Einflüsse zu verarbeiten. Im Spiel können sie ihre Eindrücke und Gefühle zum Ausdruck bringen. In unterschiedliche Rollen zu schlüpfen unterstützt auch ihr Selbstständig werden und ihre Fähigkeit zur Empathie.

Körperscham gegenüber Nacktheit oder körperlicher Nähe zeigt sich bei Kindern zum Beispiel durch Erröten oder Blickabwenden. Gefühle von Scham sind zunächst positiv, da sie eine Möglichkeit bieten die eigenen Grenzen von Intimität wahrzunehmen. Sie unterstützen das Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung. Andererseits deuten Schamgefühle auch auf Unsicherheit, Angst vor Herabsetzung und Versagen hin. Die Fähigkeit mit Schamgefühlen umzugehen, ist ein wichtiger Prozess der Identitätsfindung.

Mit der psychosexuellen Entwicklung gehen kognitive Reifungsprozesse einher. Unserer Ansicht nach, benötigen Kinder Wissen, um sprachfähig zu werden im Umgang mit Begrifflichkeiten und für sie wichtigen Themen zur Sexualität und zur Verbalisierung sexueller Bedürfnisse. Ein umfangreiches Wissen und ein offener Umgang damit, können eher vor sexuellen Übergriffen schützen, da Kinder informiert sind und dadurch bestimmte Situationen besser einordnen und angemessen reagieren können.

Wir sind uns im Klaren darüber, dass Sexualerziehung und Schutz vor Missbrauch zunächst Aufgaben der Eltern sind. Sie sind als Erziehungsberechtigte dafür zuständig den altersgemäßen Bedürfnissen ihrer Kinder nach Beziehung, körperlicher Nähe, Bindung und Zärtlichkeit gerecht zu werden. Zugleich sind sie in der Verantwortung Grenzen zu wahren und ihre Kinder vor Übergriffen jeder Art zu schützen. Wir pädagogische Fachkräfte sind in Ergänzung zu den Eltern gefordert.

Auch wir sehen uns in der pädagogischen Verantwortung Kinder zu schützen und ihre Ängsten, Sorgen oder Fragen zum Thema Sexualität ernst zu nehmen. Wir bestärken sie darin, dass sie ihre eigenen Grenzen deutlich machen können und wissen, dass sie allein über ihren Körper bestimmen dürfen und niemand sonst das Recht dazu hat. Soweit es uns möglich ist, achten wir darauf, dass kindliche Sexualität zum Beispiel bei Rollenspielen unter den Kindern einvernehmlich stattfindet und nicht ein Kind vom anderen dominiert wird. Auch bei Kindern unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Geschlechts sind wir uns des möglichen Ungleichgewichts bewusst. Wir achten zudem darauf, dass die Raumgestaltung Möglichkeiten zum Zurückziehen für die Kinder bietet und gleichzeitig einen Schutzraum darstellt (Kuschelecken mit Kissen/Hochebene/Matratzen und Polster aus denen sie sich Höhlen bauen können).

Sexuelles Vokabular wird auch schon von Kindergartenkindern ausprobiert mit unterschiedlicher Intention, oftmals mit viel Spaß oder um auch nur zu provozieren bzw. eine Gegenreaktion einzufordern. Oftmals sind sie sich über deren Bedeutung noch nicht im Klaren. Allerdings sehen wir unsere pädagogische Aufgabe darin, verletzliche Aussagen mit den betroffenen Kindern zu besprechen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

Uns ist die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig, da wir für eine konstruktive und kooperative Elternarbeit sind, die eine Kommunikationskultur beinhaltet, in der im Sinne aller Beteiligten Konflikte nicht vermieden, sondern bearbeitet und gelöst werden. Dadurch können mögliche Ängste von Seiten der Pädagog*innen ihre sexualpädagogische Haltung vor den Eltern rechtfertigen zu müssen, abgebaut werden. Wir sehen als Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit die Anerkennung der Tatsache, dass unterschiedliche Erziehungsstile, Werte, Einstellungen und Sichtweisen auf die Sexualität der Kinder, aufeinanderprallen können. Dennoch ist es für uns das A und O die Kommunikation aufrecht zu erhalten und Eltern bei Bedarf zu unterstützen und zu begleiten bei Fragen rund ums Thema kindlicher Sexualität (zum Beispiel zur psychosexuellen Entwicklung).

 

Kita-Software

Seit dem Kitajahr 2020 arbeiten wir mit der Plattform Leandoo. Leandoo ist ein Berliner-Start-up Unternehmen und seit 2013 erfolgreich und stetig wachsend im Einsatz. Leandoo ist die sichere und webbasierte Kita Software, die es Kindergarten-Leitern und Erziehern ermöglicht, Ihr Datenmanagement zeitgemäß und sicher zu gestalten sowie Eltern effektiv auf dem Laufenden zu halten. Wir in der Kissi arbeiten eng mit den Eltern zusammen, über Leandoo können wir diese Arbeit modernisieren und vereinfachen. Anwesenheiten werden erfasst, Bilder, Dokumente oder Formulare für euch Eltern hochgeladen und freigeschaltet. Mit der Eltern-APP von Leandoo bekommt ihr jederzeit die Möglichkeit, Mitteilungen, Termine, Speisepläne, Dokumente und viele weitere nützliche Informationen von uns zu erhalten. Dies geschieht zeitlich völlig ungebunden und entspannt. Gleichzeitig könnt ihr Beiträge kommentieren oder eine 1:1- Nachricht an das Büro oder den Bezugserzieher senden. Zusammenfassend haben wir eine schnellere und transparente Kommunikation zu jedem einzelnen Mitglied (Vorstand, Pädagogen und Eltern) aus der Kissi.

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